Lesnir;

17.2.05

Export von isländischen Handschriften in dem 17. Jahrhundert


Man kann sagen, dass das Interesse an isländischen Handschriften mit den Büchern von Arngrímur Jónsson dem gelehrten (zum Beispiel Brevis Commentarius und Crymogæa) in dem letzten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts und dem ersten des 17. Jahrhunderts begann. Ausländer, spezifisch dänische und schwedische, erkannten die Unmenge Informationen die in diesen Schriften über ihre eigene Geschichte und Königsgeschlechter zu finden war. Es kam in Mode isländische Handschriften ausländischen Gelehrten als Geschenk zu senden.1 In der Mitte des 17. Jahrhunderts sind zwei Männer besonders hervorzuheben in Bezug auf ihr Interesse für die nordische Antike, die Bischöfe Brynjólfur Sveinsson in Skálholt und Þorlákur Skúlason in Hólar. Þorlákur betrieb eine Druckerei auf seinem Bischofssitz und druckte und übersetzte viele theologische Schriften.2 Brynjólfur war ein tüchtiger Handschriftensammler, er hat z.B. die Handschriften der Flateyjarbók (Gl. kgl. sml. 1005, fol.), eine Samlung von Erzählungen, und die Gesetzsamlung Grágás (Gl. kgl. sml. 1157, fol.), bekommen, die er dann beide auf Bitte des Königs nach Dänmark gesandt hat.3 Brynjólfur wollte eine Druckerei und wissenschaftliches Institut, wo alte Erzählungen auf Latein übersetzt wurden so das ausländische Wissenschaftler sie besser benutzen könnten und hat den König diesbezüglich im Jahre 1647 gebeten. Dieses Vorhaben wurde jedoch nicht ausgeführt unter Anderem wegen Protesten von Bischof Þorlákur Skúlason.4 Der König sandte Leute nach Island um Handschriften zu sammeln. Eine dieser war Þormóður Torfason der 1662 nach Island kam und einige bemerkenswerte Handschriften bekam. Im Jahre 1681 wurde Hannes Þorleifsson Antiquarius des Königs ernannt. Er sollte isländische Handschriften sammeln und auf Dänisch und Latein übersetzen. Im Jahre 1682 kam er nach Island um Bücher zu sammeln und fuhr dann zurück nach Kopenhagen, aber das Schiff ging unter.5 Der gröβte Handschriftensammler war jedoch Árni Magnússon. Er fuhr 1683 zum Studium nach Kopenhagen und bekam im nächsten Jahr Arbeit bei Thomas Bartholin.6 Bartholin wurde der Nachfolger von Hannes Þorleifsson als Antiquarius des Königs, aber brauchte einen Isländer um zu übersetzen.7 Bartholin sandte Árni nach Island 1685 um Bücher zu sammeln. Dieses war der Beginn seiner groβen Handschriftensammlung.8 Árni sammelte alle Bücher und lose Blätter die er auftreiben konnte, egal wie klein und unbedeutend sie waren, und bewahrte sie in Skálholt auf. Zu dieser Zeit herschte gerade ein Krieg zwischen Dänemark und Schweden aber nach Friedensschluβ 1720 lies er seine Sammlung nach Kopenhagen transportieren.9 Ein Teil dieser Sammlung verbrannte in dem Groβbrand in Kopenhagen im Oktober 1728. Árni Magnússon starb gut ein Jahr später, im Januar 1730.10

1Jón Helgason: Handritaspjall. Reykjavík 1958. S. 83.

2Páll Eggert Ólason: Íslenskar æviskrár, frá landnámstímum til ársloka 1940. V. Band, t-ö. Reykjavík 1952. S. 166-167.

3Einar Laxness: Íslandssaga. I. Band, a-h. Reykjavík 1995. S. 138.

4Jón Helgason: Handritaspjall, S. 84.

5Ibid, S. 85.

6Ibid, S. 91.

7Már Jónsson: Árni Magnússon, ævisaga. Reykjavík 1998. S. 29.

8Ibid, S. 41.

9Björn Þorsteinsson og Bergsteinn Jónsson: Íslandssaga til okkar daga. Reykjavík 1991. S. 231-232.

10Már Jónsson: Árni Magnússon, S. 329 und 339.

4 skilaboð:

  • Bravo. Ausgezeichnet! Ihre Grammatik ist sehr gut, eigentlich ein Bisschen zu gut. Ich hätte mehr über den Brand der Manuskripte in Kopenhagen lesen wollen. Ich glaube, dass die Deutschen sich vor die Großheit des Teils der Manuscripte interessiert würden. Glauben Sie nicht? Wie viele, wie reichlich, wie große, und soetwas.
    Aber echt gut!

    Sagði Blogger Heimir Freyr, kl. 3:12 e.h.  

  • Wie viele Handschriften verbrannt? Niemand weiß es wirklich, aber nicht so viele als Man zuerst geglaubte.

    Sagði Blogger Gunnar, kl. 6:49 e.h.  

  • Gott sei Dank, aber die Deutschen wissen ja nicht wie gut wie wir wie viele Manuscripte wir haben und deswegen wissen die nicht weder der Teil ist 10 Manuscripte, 100, 1000, 10.000, 100.000, oder 1.000.000.000.

    Sagði Blogger Heimir Freyr, kl. 7:09 e.h.  

  • Ach so! Vielleicht 50-500 Handschriften verbrannt. Wie ich habe gesagt, Niemand weiß es. In Árnastofnun in Reykjavík sind ca. 1600 Handschriften. Ich weiß nicht, wieviele in Árnastofnun in Dänemark sind.

    Sagði Blogger Gunnar, kl. 8:09 e.h.  

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